Sonntag, 3. Juni 2012
Was bedeutet Datenjournalismus
digital_culture_dw, 13:20h
>>Datenjournalismus (Daten-getriebener Journalismus) ist eine Form des Online-Journalismus, die sich ab der zweiten Hälfte der 2000er Jahre aus der älteren computergestützten Recherche (englisch computer-assisted reporting, CAR) entwickelte.
Datenjournalismus bedeutet nicht nur die Recherche in Datenbanken, sondern die Sammlung, Aufbereitung, Analyse, und Publikation öffentlich zugänglicher Informationen sowie ihre Verarbeitung in klassischen journalistischen Darstellungsformen.
Dabei stützt sich der Datenjournalismus sowohl auf die Informationsfreiheitsgesetze in vielen demokratischen Staaten, die Verwaltungen nach dem Öffentlichkeitsprinzip zur Herausgabe ihrer Informationsbestände verpflichten.>>
Visualisierung von Informationen ist seit je her ein wichtiger Bestandteil vom Journalismus. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Journalisten und Programmierern verschwimmen die Grenzen zwischen Datenrecherche und Datenvisualisierung: beide Prozesse greifen ineinander über und unterstützen sich gegenseitig. Der Journalist wird zum Programmierer, der Programmierer wird zum Journalist. Die Verschmelzung von beiden erscheint als der Idealtyp des neuen Datenjournalisten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Datenjournalismus
GESCHICHTE
Als Vorläufer der Idee des Datenjournalismus werden Adrian Holovatys Vorschläge zur Umgestaltung des klassischen Journalismus für das Medium Internet betrachtet. Dazu dürften nicht nur klassische Zeitungsgeschichten auf neuen Geräten angezeigt werden, auch die Information selbst müsse sich ändern. Die Zielsetzung bei dieser anderen Art von Journalismus müsse es sein, („wichtige, konzentrierte Information, die für das Leben der Menschen nützlich ist und ihnen hilft, die Welt zu verstehen“) zu liefern.
Den Begriff Data Driven Journalism für die Kombination aus Recherche-Ansatz und neuer Veröffentlichungsform prägte die englische Tageszeitung The Guardian im März 2009 und nahm damit eine Vorreiterrolle in diesem Bereich ein. Im Data Store der Zeitung werden maschinenlesbare Informationen per Software miteinander verknüpft und analysiert. Das Ergebnis dient als Basis für interaktive Visualisierungen. Diese Visualisierungen werden mit dem Datensatz und Erläuterungen zum Kontext publiziert sowie mit Text, Audio oder Video kommentiert. In Deutschland machte M – Menschen Machen Medien, eine Fachzeitschrift der Gewerkschaft ver.di, im März 2010 durch ein Titelthema zu DDJ den Begriff Datenjournalismus bekannt.
Als Durchbruch des Datenjournalismus gelten die Veröffentlichung des Kriegstagebuchs des Afghanistan-Krieges und des Kriegstagebuchs des Irak-Krieges durch WikiLeaks sowie deren Aufbereitung durch The Guardian und The New York Times. Das ebenfalls mit diesen Fällen befasste Onlinemagazin Spiegel Online wird als im Einsatz von Datenjournalismus weniger erfolgreich bewertet.
Den Datenjournalismus im Sinne der „Zugänglichmachen von gewaltigen Datenmengen durch Navigationshilfen und Visualisierung“ verstehen seine Befürworter als Gegensatz zur auf Personalisierung zielenden klassischen Berichterstattung. Da er dieser die Elemente der Nützlichkeit, des vorhandenen Publikumsbedürfnisses, der Relevanz und der Spannung voraus habe, sei er „die Zukunft des Politikjournalismus“.
Datenjournalismus bedeutet nicht nur die Recherche in Datenbanken, sondern die Sammlung, Aufbereitung, Analyse, und Publikation öffentlich zugänglicher Informationen sowie ihre Verarbeitung in klassischen journalistischen Darstellungsformen.
Dabei stützt sich der Datenjournalismus sowohl auf die Informationsfreiheitsgesetze in vielen demokratischen Staaten, die Verwaltungen nach dem Öffentlichkeitsprinzip zur Herausgabe ihrer Informationsbestände verpflichten.>>
Visualisierung von Informationen ist seit je her ein wichtiger Bestandteil vom Journalismus. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Journalisten und Programmierern verschwimmen die Grenzen zwischen Datenrecherche und Datenvisualisierung: beide Prozesse greifen ineinander über und unterstützen sich gegenseitig. Der Journalist wird zum Programmierer, der Programmierer wird zum Journalist. Die Verschmelzung von beiden erscheint als der Idealtyp des neuen Datenjournalisten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Datenjournalismus
GESCHICHTE
Als Vorläufer der Idee des Datenjournalismus werden Adrian Holovatys Vorschläge zur Umgestaltung des klassischen Journalismus für das Medium Internet betrachtet. Dazu dürften nicht nur klassische Zeitungsgeschichten auf neuen Geräten angezeigt werden, auch die Information selbst müsse sich ändern. Die Zielsetzung bei dieser anderen Art von Journalismus müsse es sein, („wichtige, konzentrierte Information, die für das Leben der Menschen nützlich ist und ihnen hilft, die Welt zu verstehen“) zu liefern.
Den Begriff Data Driven Journalism für die Kombination aus Recherche-Ansatz und neuer Veröffentlichungsform prägte die englische Tageszeitung The Guardian im März 2009 und nahm damit eine Vorreiterrolle in diesem Bereich ein. Im Data Store der Zeitung werden maschinenlesbare Informationen per Software miteinander verknüpft und analysiert. Das Ergebnis dient als Basis für interaktive Visualisierungen. Diese Visualisierungen werden mit dem Datensatz und Erläuterungen zum Kontext publiziert sowie mit Text, Audio oder Video kommentiert. In Deutschland machte M – Menschen Machen Medien, eine Fachzeitschrift der Gewerkschaft ver.di, im März 2010 durch ein Titelthema zu DDJ den Begriff Datenjournalismus bekannt.
Als Durchbruch des Datenjournalismus gelten die Veröffentlichung des Kriegstagebuchs des Afghanistan-Krieges und des Kriegstagebuchs des Irak-Krieges durch WikiLeaks sowie deren Aufbereitung durch The Guardian und The New York Times. Das ebenfalls mit diesen Fällen befasste Onlinemagazin Spiegel Online wird als im Einsatz von Datenjournalismus weniger erfolgreich bewertet.
Den Datenjournalismus im Sinne der „Zugänglichmachen von gewaltigen Datenmengen durch Navigationshilfen und Visualisierung“ verstehen seine Befürworter als Gegensatz zur auf Personalisierung zielenden klassischen Berichterstattung. Da er dieser die Elemente der Nützlichkeit, des vorhandenen Publikumsbedürfnisses, der Relevanz und der Spannung voraus habe, sei er „die Zukunft des Politikjournalismus“.
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