Sonntag, 17. Juni 2012
- JOURNALISMUS UNTER DIGITALEN VORZEICHEN -
digital_culture_dw, 23:16h
Die Medienbranche erlebt aktuell den größten Umbruch seit Erfindung des Buchdrucks: Dynamisierte Produktionszyklen und der digitale Strukturwandel fordern den professionellen Journalismus in besonderer Weise heraus.
Doch der Beruf zeigt sich wandlungsfähiger denn je: Die Digitalisierung hat in vielen Verlagen und Medienunternehmen zu einem grundlegenden Umdenken geführt: Beschleunigung, Flexibilität und Mobilität sind keine Kategorien mehr, vor denen Journalisten Angst haben - im Gegenteil: Die Möglichkeiten des Internet werden neuerdings als Chance begriffen, um die gesellschaftlichen Funktionen eines Journalismus unter digitalen Vorzeichen zu stärken. Doch wohin steuert der Journalismus als Ganzes? Durch wen werden innovative Akzente gesetzt? Und wie experimentierfreudig muss das Metier sein, um dem ökonomischen Druck langfristig zu trotzen?
Um diesen existenziellen Fragen nachzugehen, haben wir für unseren "Innovationsreport Journalismus" über 200 deutschsprachige Experten aus Journalismus, Verlagsbranche, Rundfunk, Medienpolitik sowie Medien- und Kommunikationsforschung befragt. Ob in Bezug auf alternative Finanzierungsmöglichkeiten, neue Formen des Redaktionsmanagements oder Experimente mit interaktiven Darstellungsformen: Die wichtigsten Impulse gehen eindeutig vom Internet aus. Nach dem Eindruck der Experten arbeiten deutsche Verlage aber noch nicht nachdrücklich genug an tragfähigen Zukunftsstrategien: Die Dringlichkeit des Umdenkens sei noch nicht in den Köpfen der Verantwortlichen in den Führungsebenen angekommen. Sie handeln - wird kritisiert - zu zaghaft.
In der Umfrage wurde eine Vielfalt an Defiziten, aber auch Visionen skizziert, die als Ansatzpunkte dienen, um die maßgeblichen Innovationsfelder eines Metiers auszuloten, das sich mit gravierenden Veränderungen konfrontiert sieht. Mit den folgenden 15 Thesen machen wir einen ersten Aufschlag:
von Leif Kramp und Stephan Weichert
2. April 2012
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